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'der orient ist die wahre mutter europas, und unsere schlummernde sehnsucht geht immer dorthin' - bruno taut

Sonntag, 12. Januar 2014

heute

wir fahren 10 minuten raus aus kizilay, der welt, die so ist, wie wir sie kennen. schnell, modern, konsumfreundlich, jung. nichts unheimliches ist dort, nichts düsteres. nun sind wir in ulus angekommen, der altstadt. die gesichter verändern sich, männer dominieren das straßenbild,
ein paar eingehüllte frauen schlängeln sich durch die menge. schmuckläden reihen sich aneinander.
es ist dunkel hier, die atmosphäre beklemmend. wir werden angestarrt. während wir ratlos, welchen dolmus wir nun für die weiterfahrt nehmen sollen, an der straßenecke stehen, werden wir von einem deutsch-sprechenden türkischen soldaten angesprochen, der uns seine geschichte erzählt und uns ein
stück weit begleitet in eine andere welt, die so weit entfernt scheint. langsam, unglaublich arm,
schäbig, religiös, altmodisch und bitter. alles unterscheidet sich hier von dem ankara, das wir kennen,
das wir mögen, in dem wir uns wohlfühlen.

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